In eigener Sache

Das SZ-Magazin hat einen Täuschungsversuch aufgedeckt und die Zusammenarbeit mit einem freien Autor beendet. Die hausinterne Faktenprüfung hatte vor der Veröffentlichung eines Textes ergeben, dass der Journalist darin eine Person erfunden hatte. Der Artikel ist nicht erschienen.

    Das Süddeutsche Zeitung Magazin hat Anfang Februar eine für den Druck vorgesehene Geschichte eines freien Journalisten nicht veröffentlicht, weil Redaktion und Dokumentation des Magazins im Rahmen der üblichen Faktenprüfung vor Veröffentlichung feststellen mussten, dass eine die Geschichte tragende Protagonistin nicht existiert. Weil die Chefredaktion das als groben Verstoß gegen die journalistischen Standards erachtet, hat sie die Zusammenarbeit mit dem Journalisten beendet.

    Der Journalist hat zugegeben, dass die Zweifel an der Geschichte berechtigt sind. Das SZ Magazin und die Süddeutsche Zeitung haben andere Texte des Journalisten überprüft, die in Print und Online erschienen waren. Dabei haben sich keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass es weitere schwerwiegende Verstöße gegen unsere journalistischen Standards gab. Es hat sich einzig herausgestellt, dass der Journalist in einer Geschichte vier Userkommentare auf einem Bewertungsportal ungenau oder unrichtig wiedergegeben hat.

    Die Geschichte mit der erfundenen Protagonistin ist nie erschienen, unsere Verfahren zur Prüfung von journalistischen Texten haben also funktioniert. Trotzdem werden wir diesen Vorfall zum Anlass nehmen, unsere redaktionsinternen Abläufe gerade bei der Verifizierung und Dokumentation von Texten weiter zu verbessern.

    Die Chefredaktion des SZ-Magazins