»Es ist besser für Sie, freundlich zu sein als reich«

Freundlichkeit fördert nicht nur das körperliche und geistige Wohlbefinden, sondern macht auch erfolgreicher. Der Anthropologie-Professor Daniel M. T. Fessler über die wichtigste Eigenschaft der Gegenwart – und wie man sie trainieren kann.

Foto: Unsplash / Tyer Nix

Daniel M. T. Fessler, Professor der Anthropologie an der University of California, Los Angeles, sieht ein wenig aus wie Ted Lasso, die Hauptfigur der gleichnamigen Fernsehserie. Und sie haben noch etwas gemeinsam: Sie sind beide furchtbar nett. Der eine – Ted Lasso – aus dramaturgischen Gründen, der andere – Daniel M. T. Fessler – aus wissenschaftlichen. Seit über zehn Jahren untersucht er die erstaunlich weitreichende Wirkung von Freundlichkeit, seit drei Jahren leitet er das UCLA Bedari Kindness Institute. 

SZ-Magazin: Professor Fessler, angenommen, wir kämen vom Mars und fragten Sie: Was ist »Freundlichkeit«? Was würden Sie antworten?
Daniel M. T. Fesser: Eine nützliche Arbeitsdefinition ist, dass »freundlich« eine Handlung ist, die einzig darauf abzielt, einem anderen Menschen einen Nutzen zu bringen, und zwar verbunden mit Kosten für einen selbst.