Wie werde ich zum Wetterprofi?

Würden Sie gern mit einem einzigen Blick zum Himmel sagen können, ob es bald regnet oder stürmt? Der Bergwetterexperte Karl Gabl erklärt, wie man Wolken richtig deutet, wie man eine Bergwanderung gewittergerecht plant und wie er das Wetter an seinem Hochzeitstag exakt vorhergesagt hat.

Vor wolkenverhangenen und schneebedeckten Bergen steht das Schloss Neuschwanstein im Sonnenuntergang.

Foto: DPA

SZ-Magazin: Herr Gabl, ich sitze an meinem Schreibtisch in Freiburg im Breisgau und schaue auf den Schwarzwald. Am Himmel sehe ich eine dunkelgraue Wolkendecke, die recht schnell über den Himmel zieht, hier und da schimmert aber noch ein bisschen Blau durch. Ein guter Tag, um wandern zu gehen?
Karl Gabl:
Das, was Sie gerade versuchen, zum Himmel zu schauen und dann ein Urteil fällen: Das nenne ich »Wetterkunde antik«. Das hat man vor 40 Jahren so gemacht, als ich anfing, Menschen zu unterrichten, die sich im Gebirge bewegen, also Bergführer, Skilehrer, Wanderführer. Seitdem hat sich die Art, wie wir das Wetter beurteilen, komplett gewandelt.